Diese Suche nach neuen «Erfüllungsorten der Publizität» erweist sich als scharfe und durchaus auch selbstkritische Diagnose des Kulturgutes Buch. Weit entfernt davon, dieses seit seiner Erfindung in Bedeutung und Anspruch umstrittene Medium als Insel gegen die Zeitläufe zu immunisieren, möchte Sven Murmann besonders auch als Verleger (unter anderem des Kursbuches) darauf hinweisen, dass es unter den heute radikal veränderten Rahmenbedingungen einer sich differenzierenden, weniger erreichbaren Gesellschaft neue Überlegungen dazu brauche, welche Bücher wen erreichen können und müssen. Das meint nun alles andere als eine schlichte Marketingfrage, gestellt ist vielmehr erneut die Frage nach dem Kulturgut Buch, das sich in Anspruch und Bedeutung wieder einmal anpassen muss.