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Walter Benjamin,Golden Deer Classics

Walter Benjamin: Gesammelte Schriften (Golden Deer Classics)

ABHANDLUNGEN:
Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik, Goethes Wahlverwandtschaften, Ursprung des deutschen Trauerspiels, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Charles Baudelaire – Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus, Über den Begriff der Geschichte.

AUFSÄTZE, ESSAYS, VORTRÄGE:
Frühe Arbeiten zur Bildungs- und Kulturkritik, Metaphysisch-geschichtsphilosophische Studien, Literarische und ästhetische Essays, Literarische Rundfunkvorträge, Ästhetische Fragmente, Vorträge und Reden, Enzyklopädieartikel, Kulturpolitische Artikel und Aufsätze.

KRITIKEN UND REZENSIONEN: 1912–1940.

BAUDELAIRE-ÜBERTRAGUNGEN:
Tableaux parisiens, Übertragungen aus anderen Teilen der »Fleurs du mal«.

KLEINE PROSA:
Einbahnstraße, Deutsche Menschen, Berliner Kindheit um Neunzehnhundert, Denkbilder, Satiren, Polemiken, Glossen, Berichte, Illustrierte Aufsätze, Hörmodelle, Das kalte Herz, Rundfunkgeschichten für Kinder, Geschichten und Novellistisches, Geschichten und Rätsel, Sonette, Miszellen.

DAS PASSAGEN-WERK:
Exposés, Aufzeichnungen und Materialien, Erste Notizen, Frühe Entwürfe.

FRAGMENTE VERMISCHTEN INHALTS:
Zur Sprachphilosophie und Erkenntniskritik, Zur Moral und Anthropologie, Zur Geschichtsphilosophie, Historik und Politik, Zur Ästhetik, Charakteristiken und Kritiken, Zur Literaturkritik, Zu Grenzgebieten, Betrachtungen und Notizen.

AUTOBIOGRAPHISCHE SCHRIFTEN:
Lebensläufe, Aufzeichnungen 1906–1932, Berliner Chronik, Aufzeichnungen 1933–1939.

ÜBERSETZUNGEN:
Gabriele d'Annunzio: Der göttlichen Eleonora Duse; Léon Bloy: Auslegung der Gemeinplätze; Honoré de Balzac: Ursula Mirouet; Marcel Proust: Über das Lesen, Im Schatten der jungen Mädchen, Die Herzogin von Guermantes.
8.996 páginas impresas
Propietario de los derechos de autor
Bookwire
Publicación original
2017
Año de publicación
2017
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Citas

  • Heiko Idensencompartió una citahace 10 años
    Rites de passage – so heißen in der Folklore die Zeremonien, die sich an Tod, Geburt, an Hochzeit, Mannbarwerden etc. anschließen. In dem modernen Leben sind diese Übergänge immer unkenntlicher und unerlebter geworden. Wir sind sehr arm an Schwellenerfahrungen geworden. Das Einschlafen ist vielleicht die einzige, die uns geblieben ist. (Aber damit auch das Erwachen.) Und schließlich wogt wie der Gestaltenwandel des Traums über Schwellen auch das Auf und Nieder der Unterhaltung und der Geschlechterwandel der Liebe. »Qu’il plaît à l’homme« sagt Aragon, »de se tenir sur le pas des portes de l’imagination!« (Paysan 〈de Paris Paris 1926〉 p 74) Es sind nicht nur die Schwellen dieser phantastischen Tore, es sind die Schwellen überhaupt, aus denen Liebende, Freunde, sich Kräfte zu saugen lieben. Die Huren aber lieben die Schwellen dieser Traum-tore. – Die Schwelle ist ganz scharf von der Grenze zu scheiden. Schwelle ist eine Zone. Wandel, Übergang, Fluten liegen im Worte »schwellen« und diese Bedeutungen hat die Etymologie nicht zu übersehen. Andererseits ist notwendig, den unmittelbaren tektonischen und zeremonialen Zusammenhang festzustellen, der das Wort zu seiner Bedeutung gebracht. □ Traumhaus □ [O 2 a, 1]
  • Heiko Idensencompartió una citahace 10 años
    Brazier, Gabriel et Dumersan: Les passages et les rues, ou la guerre déclarée Paris 1827 p 30
    Ist ers von seinen standhaften Irrgänge⁠〈n〉 her nicht gewohnt, das Bild der Stadt sich allerorten umzudeuten? Verwandelt er nicht die Passage in ein Kasino, in einen Spielsaal, wo er die roten, blauen, gelben Jetons der Gefühle auf Frauen setzt, auf ein Gesicht, das auftaucht – wird es seinen Blick erwidern? – auf einen stummen Mund – wird er reden? Was auf dem grünen Tuch aus jeder Nummer den Spieler ansieht – das Glück – blinzelt ihm hier aus allen Frauenkörpern als die Chimäre der Geschlechtlichkeit entgegen: als sein Typ. Der ist nichts anderes als die Nummer, die Chiffer, in welcher gerad in diesem Augenblick das Glück beim Namen will gerufen sein, um gleich darauf in eine andere umzuspringen. Der Typ – das ist das Fach des sechsunddreißigfachen Setzens, in das das Auge des Lüstlings ohne sein Zutun fällt wie die elfenbeinerne Kugel in die rote oder schwarze Kassette. Er tritt mit prallen Taschen aus dem Palais Royal, ruft eine Hure heran und feiert noch einmal in ihren Armen den Akt mit der Nummer, in welchem Geld und Gut, von aller Erdenschwere entbunden, vom Schicksal ihm wie die Erwiderung einer völlig geglückten Umarmung kamen. Denn in Bordell und Spielsaal ist es die gleiche, sündigste Wonne: In der Lust das Schicksal zu stellen. Daß Sinnenlust, von welcher Art sie sei, den theologischen Begriff der Sünde bestimmen könne, mögen ahnungslose Idealisten sich träumen lassen. Der wahren Unzucht liegt nichts anderes zu Grunde als gerade diese Entwendung der Lust aus dem Verlaufe des Lebens mit Gott, dessen Bindung an ihn im Namen wohnt. Der Name selber ist der Schrei der nackten Lust. Dies Nüchterne, Schicksalslose an sich – der Name – kennt keinen andern Gegner als das Schicksal, das in der Hurerei an seine Stelle tritt und sich im Aberglauben sein Arsenal schafft. Daher im Spieler und in der Hure der Aberglaube, der die Figuren des Schicksals stellt, der alle buhlerische Unterhaltung mit Schicksalsvorwitz, Schicksalslüsternheit erfüllt und selbst die Lust zu dessen Thron erniedrigt. [O 1, 1]
  • Heiko Idensencompartió una citahace 10 años
    In jedem wahren Kunstwerk gibt es die Stelle, an der es den, der sich dareinversetzt, kühl wie der Wind einer kommenden Frühe anweht. Daraus ergibt sich, daß die Kunst, die man oft als refraktär gegen jede Beziehung zum Fortschritt ansah, dessen echter Bestimmung dienen kann. Fortschritt ist nicht in der Kontinuität des Zeitverlaufs sondern in seinen Interferenzen zu Hause: dort wo ein wahrhaft Neues zum ersten Mal mit der Nüchternheit der Frühe sich fühlbar macht. [N 9 a, 7]

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