de
Franz Hessel

Laura Wunderl

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Laura Wunderl ist Hessels erste Prosaarbeit. In den vier in unterschiedlicher Länge gehaltenen Erzählungen spannt sich der Bogen zwischen Leben, Liebe und Tod im München der Künstler und Studenten. Jede der Geschichten hat eine Frau zur Hauptfigur, die sich nicht zurechtfindet in ihrer Rolle und der Großstadt und meist tragisch enden muss. Das junge Mädchen Laura Wunderl aus ärmsten Verhältnissen wird in seiner zauberhaften, leichtfertigen Liebessucht zur Prostituierten, kommt ins Gefängnis und stirbt im Krankenhaus. Das »Fest der Maria« zeigt die Schauspielerin Maria Amberg als entwurzelte Existenz zwischen Stadt und Land, die im Selbstmord endet. Das Peterchen der dritten Novelle ist die Malerin Else Petersen von der Ostsee. Sie hat ein Verhältnis mit einem Malerkollegen, erleidet eine Fehlgeburt und bleibt im Mittelmaß stecken. In Die Radlampe beichtet eine junge Frau ihrem Freund einen nächtlichen sexuellen Fehltritt.
Franz Hessel (1880–1941) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor. Hessel kam 1899 zum Jurastudium nach München. Er wechselte später zur Orientalistik, machte aber nie einen Universitätsabschluss. Das ererbte Vermögen ermöglichte es ihm, ohne Brotsorgen seinen literarischen Ambitionen nachzugehen. In München erhielt er Anschluss an den Kreis um Stefan George und lernte Fanny Gräfin zu Reventlow kennen. Von 1906 bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg lebte Hessel dann in Paris, wo er in den Künstlerkreisen von Montparnasse verkehrte, vor allem im berühmten Café du Dôme, in dem sich die ausländischen Künstler trafen. Aus dieser Zeit stammt seine Bekanntschaft mit der jungen Malerin Helen Grund, die er 1913 heiratete. In den zwanziger Jahren wohnte Hessel in Berlin und arbeitete als Lektor und Übersetzer im Rowohlt Verlag. Wie Ernst von Salomon überliefert, blieb er in Deutschland, weil er sich dem Schicksal der deutschen Juden nicht entziehen wollte. Schließlich folgte er dem Rat seiner Frau und seiner Freunde und emigrierte widerstrebend kurz vor dem Novemberpogrom 1938 nach Paris. Den Vormarsch der deutschen Besatzer fürchtend, übersiedelten Hessel und seine Familie in das südfranzösische Exilzentrum Sanary-sur-Mer. Bald darauf wurde er auf Veranlassung des französischen Innenministers gemeinsam mit seinem älteren Sohn Ulrich und vielen anderen Emigranten im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert. Der 60-jährige Hessel erlitt während des zweimonatigen Aufenthalts im Lager einen Schlaganfall und starb 1941 kurz nach seiner Entlassung an den Folgen der entbehrungsreichen Lagerhaft in Sanary-sur-Mer.
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107 páginas impresas
Año de publicación
2017
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